30. April 2017

Chronik

Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Obermarchtal

Um 1830 wurde in Obermarchtal die Pflichtfeuerwehr eingeführt, die aus verschiedenen Abteilungen bestand

Steiger, Retter, Pumpmannschaft und Wachmannschaft.

Im November 1876 haben einige aus der genannten Pflichtfeuerwehr einen Aufruf an die Bürgerschaft gemacht, um eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen.

Hierauf meldeten sich 80 Bürger aus dem Ort.

Diese 80 Bürger gründeten im Frühjahr 1877 die

Freiwillige Feuerwehr Obermarchtal.

Am 21. April 1877 stimmte der Gemeinderat durch Beschluß der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr zu.

Die erste Anschaffung für die Freiw. Feuerwehr, durch die Thurn-u. Taxische Verwaltung, war eine Abprotzspritze „Ph. D. Wieland “, Ulm 1877.

Die erste eigene Anschaffung der Freiw. Feuerwehr war der Kauf einer Standarte im Jahr 1880 zum Preis von 28 Mark.

  • 1885 war eine große Schauübung der Freiw. Feuerwehr beim Gasthaus „Kreuz“.
  • 1891 Kauf einer mechanischen Feuerwehrleiter „Magirus“ aus Holz, 14 Meter, durch die Thurn- u. Taxische Verwaltung.
  • 1894 Brandeinsatz bei Schneidermeister Mukkensturm in Reutlingendorf, Scheunenbrand.

Die höchste Mitgliederzahl bei der Freiwilligen Feuerwehr wurde bei der Visitation des Königlichen Oberamtes am 26. Oktober 1895 festgestellt. Die Freiwillige Feuerwehr bestand damals aus 147 Männern.

  • 1899 Brand der Säge- und Mahlmühle an der Donau.
  • 1902-wurde das 25-jährige Jubiläum gefeiert, verbunden mit der Weihe der neuen Fahne. Kaufpreis 407,40 Mark.
  • 1904 Brand des Zementwerkes in Rechtenstein.
  • 1914 – 1918 1. Weltkrieg.
  • 1924 Kauf einer mech. Feuerwehrleiter aus Holz, 12 Meter „Magirus“ durch die Gemeinde.
  • Im gleichen Jahr war Bezirksfeuerwehrtag mit großer Feuerwehrübung im Schlosshof.
  • 1927 wurde das 50-jährige Jubiläum mit Festgottesdienst, Festessen und einem Festumzug mit befreundeten Wehren aus dem Umkreis gefeiert.

Die bis 1933 neben der Freiw. Feuerwehr bestehende Pflichtfeuerwehr wurde aufgelöst. Alle Männer im Alter von 18 – 45 Jahren wurden in der Gemeinde aufgerufen sich für den Feuerwehrdienst zu melden und in die Freiwillige Feuerwehr einzutreten. Alle Männer, die nicht in den Feuerwehrdienst eingetreten sind, wurden laut Beschluß des Innenministeriums zur Zahlung der festgelegten Feuerwehrabgabe verpflichtet.

  • 1935 Kauf einer Motorspritze „Magirus“ Baujahr 1934

Bei jedem Brandeinsatz wurde die „Magirus“, eine Zugspritze, in dankenswerter Weise mit einem LKW der „Molkerei Engel“ zum Einsatzort gebracht.

  • 16. Oktober 1935 Brand bei Xaver Striegel im Schweinestall. Der erste Einsatz der neuen Motorspritze „Magirus“
  • 30. Oktober 1935 Einsatz in Munderkingen, es brannte die „Hecht“ – Scheune.
  • Im gleichen Jahr wurde die Steigleitung von der Donau zum Schlosshof gebaut.
  • 1937 Während einer Filmvorführung Feueralarm. Es brannte bei derSchreinerei Schneider.
  • 1941 Einsatz in Mittenhausen bei dem Thurn- u. Taxischen Bauernhof, Pächter; Böttle. Deckeneinsturz im Viehstall.

Die folgenden Jahre standen im Zeichen des 2. Weltkrieges.

  • 1946 Im Mai wurde wieder mit den vorgeschriebenen Feuerwehrübungen      begonnen.

Als erstes Zugfahrzeug für die Freiw. Feuerwehr wurde ein PKW Marke „Horch“ gekauft. Diese Nobelkarosse tat bis zum Kauf eines Löschfahrzeuges seinen Dienst.

Als weiteres herausragendes Ereignis war der Kreisfeuerwehrtag in Munderkingen am 5. August 1951, bei dem die Obermarchtaler Gruppe mit dem Preis ausgezeichnet wurde.

  • Am 13. Juli 1952 wurde aus Anlaß des 75-jährigen Bestehens derFreiwilligen Feuerwehr in Obermarchtal der Kreisfeuerwehrtag abgehalten. 33 Wehren aus dem damaligen Kreis Ehingen beteiligten sich an den Wettkämpfen im Schlosshof. Höhepunkt war der große Umzug und dieanschließende große Schauübung unter Einsatz zahlreicher Großgeräte der Wehren Ulm, Ehingen und Munderkingen. Auch die 75-jährige Abprotzspritzeder Obermarchtaler Wehr war im Einsatz.
  • Am Deutschen Feuerwehrtag in Ulm vom 29.-31.Mai 1953 beteiligte sich unsere Wehr mit 25 Mann, die von dieser Veranstaltung tief beeindruckt waren.
  • 1954 hat Kommandant Schuhmacher aus gesundheitlichen Gründen sein Amt niedergelegt. Zu seinem Nachfolger wurde Georg Mack gewählt.
  • Fleißig wurden die zahlreichen Proben besucht. Bei den jährlichen Hauptübungen bzw. Katastrophenschutzübungen nahmen teilweise auch Wehren aus Ehingen und Munderkingen teil.
  • Die Notwendigkeit der Feuerwehr wurde immer wieder durch Brandfälle unterstrichen, wie z.B. in der Nacht vom 30. auf 31. Dezember 1961 bei der Firma Endele, wo durch schnelles Eingreifen großer Schaden verhindert wurde, sowie bei dem Brand Gebäude Hering – Moll im Mühlweg am 9. Oktober 1962.
  • Im Frühjahr 1963 Gründung des „Feuerwehr-Fanfarenzuges“
  • 1963 besuchte man auch mit 14 Feuerwehrmännern, Fahne und Standarte den Landesfeuerwehrtag verbunden mit dem 100-jährigen Bestehen des Landesfeuerwehrverbandes Württemberg- Hohenzollern in Heilbronn.
  • Am 13. November des gleichen Jahres herrschte bei der Freiwilligen Feuerwehr Hochstimmung, denn es war Übergabe des neuen LF 8 Opel-Blitz durch die Fa. Ziegler und Bürgermeister Baur. Preis: 23.000,00 DM.
  • Die Mannschaft wurde unverzüglich am neuen Fahrzeug ausgebildet, damit wurde die Feuerwehr Obermarchtal noch schlagkräftiger als sie es schon vorher war.
  • Daß die Wehr ein fester Bestandteil der Gemeinde und der Bürgerschaft ist, beweist die Übernahme des Ordnungsdienstes beim 125-jährigen Jubiläum des Liederkranzes im Jahr 1965, genauso wie die Beteiligung bei der Fronleich namsprozession und sonstigen Feierlichkeiten im kirchlichen und weltlichen Raum.
  • 1966 brannte die Scheune bei Wendelin Fuchs, Hauptstraße.
  • 1967 Sturmeinsatz bei Josef Widmann Aussiedlerhof. Der heftige Sturmwind hatte das Stalldach abgedeckt und den Dachstuhl aus seiner Halterung gehoben.
  • Am Weihnachtsmorgen 6.10 Uhr heulte die Sirene. Es brannte der Schweinestall bei Baptist Gröber   in Mittenhausen.
  • 1968 wurden die ersten „Spiele ohne Grenzen“ abgehalten.
  • 1969 brannte die Scheune von Karl Wicker, Mühlweg.
  • 1972 Brandfall Endele. Im Sägmehlturm war Feuer ausgebrochen
  • 1973 Wurde beschlossen zum 100-jährigen Bestehen eine neue Fahne zu kaufen. Der Auftrag wurde 1974 an die Fa. Geschwister Burger erteilt.
  • 1974 wurde ein Fußballspiel veranstaltet zu Gunsten der Renovation der Friedhofkapelle St. Urban. Es spielten Junge Union gegen Freiw. Feuerwehr.
  • 1976 gab es zwei größere Brandeinsätze der Freiw. Feuerwehr. In der Nacht vom 13.- auf 14. Juni 1976 brannte das Ökonomiegebäude von Alfred Maikler, Seb.-Sailer-Str. Am Sonntag den 3. Oktober 1976 war Großeinsatz, da die große ehemalige Schlossscheuer, ein historisches Bauwerk, völlig niederbrannte. Im Einsatz waren auch die Feuerwehren aus Munderkingen, Ehingen und Untermarchtal. Brandursache waren zündelnde Kinder des damaligen Wirtes der „Schloßwirtschaft“ (Bräuhaus); Pächter war damals Fam. Villim.
  • Es darf auch die Beteiligung am großen Festumzug anlässlich der 1200 Jahrfeier derGemeinde Obermarchtal am 27. Juni 1976 genannt werden. Hier hatte die Feuerwehr auf einem prächtigen Festwagen die Klostergründung um 776 n.Chr. mit der Altenburg dargestellt.
  • 1977 wurde von der Freiw. Feuerwehr Obermarchtal anlässlich des 100-jährigen Bestehens das Kreisfeuerwehrfest ausgerichtet verbunden mit der Weihe der neuen Fahne, die durch die Patenwehr Schelklingen beim Festabend überreicht wurde.
  • 1978 Wieder ein Brandfall bei der Fa. Endele. Am Sonntag 16. April 1978 war Feuer im Kesselhaus ausgebrochen.
  • Sirenenalarm, vom 30. auf 31. Juli 1978 brannte das Ökonomiegebäude von Norbert Munding an der   B 311.
  • Sonntag, 9. September 1978 nach der Kirche Sirenenalarm. Es brannte das Wirtschaftsgebäude Julius Beck, Datthausen.
  • 1980 schon wieder Brandfall Endele. Am 2. Jan. 1980 war Großeinsatz für die Wehren Obermarchtal, Munderkingen, Ehingen und Reutlingendorf. Es brannte die Fabrikhalle. Der Brand entstand durch Schweißarbeiten. Der Schaden, der die ganze Produktion lahmlegte, betrug ca. 10 Millionen DM.
  • 1980 Kauf des 2. Feuerwehrautos T S F „Mercedes“ mit Funk von der Fa. Ziegler. Kaufpreis: 66.00,00 DM.
  • 1983 Feuerwehrmänner renovierten die 2 Schilderhäuschen des Soldatenfriedhofes. Nach etwa 3-jähriger Arbeit wurden die Schilderhäuschen am 29. Mai 1983 der Gemeinde übergeben. Der Fanfarenzug der FFW umrahmten musikalisch die Festlichkeit.
  • 1984 Verabschiedung. Kommandant Georg Mack wurde in den Ruhestand verabschiedet. Nach 40jähriger Dienstzeit, davon 30 Jahre als Kommandant, erhielt er das Feuerwehr – Ehrenkreuz in “Gold “ 1.Klasse. Er wurde zum Ehrenkommandant der Freiw. Feuerwehr Obermarchtal ernannt.
  • 1987 zweimal Großbrand in Datthausen. Am 29.Juni 1987 brannte das Ökonomiegebäude von Karl Maier.  Am 31. Juni 1987 das Ökonomiegebäude von Julius Beck. Brandursache: Beidesmal Brandstiftung!
  • 1989 Brandeinsatz in Reutlingendorf. Am Samstag 11.11.1989 brannte es in der Schreinerei Gnannt.
  • 1990 immer wieder Brandfall Endele. Am 14. Dez. 1990 brannte der neue Sägmehlturm.
  • 1992 wurde in Obermarchtal der 15. Leistungsmarsch des Kreisfeuerwehrverbandes Ulm/Alb Donau durchgeführt.
  • Im September 1992 brannte der Lagerschuppen in der Kiesgrube in Datthausen.
  • 1993 Ein langersehnter Wunsch nach einem neuen Gerätehaus wurde wahr. Nach langer Planung und    Besichtigungen anderer Gerätehäuser wurde am Montag, den 13.Sept.1993 der erste Spatenstich für das neue Gerätehaus gemacht. Bürgermeister Branz, Kommandant Anton Schädler, Architekt Scheydt, der Gemeinderat, sowie die Männer der Freiw. Feuerwehr, waren bei diesem Ereignis anwesend. Es wurde nun gleich mit den Erdbewegungen und Rohbauarbeiten begonnen (Firma Hess Kirchen). Doch der kalte Winter machte einen Strich durch das Vorhaben, bis Weihnachten aufgerichtet zu haben. So wurde erst Ende Januar vom Zimmermann (Max Schartmann Munderkingen) der Richtspruch gesprochen. Die nachfolgenden Arbeiten gingen nun im großen und ganzen planungsmäßig über die Bühne. Elektroarbeiten führte die Firma Karl Herter Obermarchtal aus. Die Freiwillige Feuerwehr leistete ca. 4000 Stunden Eigenleistungen und investierte in Florianstube, Küche und Zentrale ca. 40.000,00 DM.
  • Folgende Arbeiten wurden in Eigenleistung durchgeführt:

Sämtliche Flaschnerarbeiten, Gipserarbeiten in Garage Werkstatt, Spind- und Putzraum, Konstruktion und Einbau des Schlauchaufzuges, verputzen und streichen des Schlauchturmes, abhängen der Decke in der Werkstatt, Spindraum, Duschraum, WC und Küche. Malerarbeiten an der kompletten Außen Fassade, Fahrzeughalle, sämtliche Nebenräume, Zentrale, Garage und Florianstube, Hallentore strichen, sowie den Bodenbelag in der Garage und Fahrzeughalle aufgebracht, – die Holzdecke in der Florianstube angebracht.

Erwähnenswert ist noch die künstlerische Arbeit von Herr Paul Wahl aus Obermarchtal, der auf der Westseite des Gerätehauses den hl. Florian mit dem Motiv vom Großbrand der Schlossscheuer im Okt. 1976 in hervorragender Weise farblich aufmalte.

Allen Feuerwehrkameraden die ihre Freizeit in den Bau des Gerätehauses gesteckt haben, sei an dieser Stelle herzlich gedankt.

  • Im Dezember 1994 war Auszug aus dem alten Gerätehaus im Schloß.
  • Vom 16.- 18. Dezember 1994 war Einweihungsfest des neuen Gerätehauses.
  • 1999 machte die FFW auch Anschaffungen aus eigenen Mitteln z.B. MTW-VW Bus, der in Eigenleistung umgebaut und für die FFW hergerichtet wurde.
  • seit 2001 unter www.feuerwehr-obermarchtal.de im Internet zuerreichen
  • Im September 2001 wurde eine neue Schere mit Spreizer angeschafft.
  • im Januar 2002 Anschaffung von Funkmeldeempfänger und Einführung der stillen Alarmierung, sowie im Juni Beschaffung einer Anhängeleiter v. 18 Meter.
  • Im Dezember 2004 beschafft die Gemeinde ein Hochdruck-Wassernebel-Löschgerät, das erste dieser Art Im Alb-Donau-Kreis, das bereits am 29.12.2004 sich im ersten Einsatz bewährte.

Kommandanten der Freiw. Feuerwehr Obermarchtal

1877 – 1880 Anton Rieger

1880 – 1905 Leopold Aßfalg

1905 – 1934 Norbert Stöhr

1934 – 1946 Josef Vögele

1946 – 1954 Xaver Schuhmacher

1954 – 1984 Georg Mack

1984 – 1994 Anton Schädler

1994 – 2009 Hans-Peter Schleicher

2009 – 2014 Reiner Rogalla

2014 – bis heute Martin Munding

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an den Kammeraden Hans Maier und Familie die zwischen   Weihnachten 2003 und Neujahr 2004 diese Chronik nach durchsicht der alten Schriftführerbücher zusammengetragen haben.